Es ist immer zu viel
Bei jeder Reise stellt sich das gleiche Rätsel: Wie passt das alles in meinen Koffer? Auf Youtube und in den sozialen Medien sehen wir immer wieder, wie ein digitaler Nomade locker und leichtfüssig aus dem Flugzeug watschelt, mit nicht mehr als seinem winzig kleinen Rucksack auf dem Rücken. So einfach hätten wir es auch gerne. Aber wie? Techwear, was ist das?
Inhaltsverzeichnis
Die Erleuchtung
Unser Outdoor-Hobby hat mir die Augen geöffnet. Extrem strapazierfähige Kleidungsstücke und Multifunktionalität. Alles ist darauf ausgelegt, wenig Platz zu beanspruchen, viel auszuhalten und wenig zu wiegen.
So machen es die digitalen Nomaden. Natürlich bekomme ich viel mehr Dinge in meinen Rucksack, wenn sie kleiner verstaut werden können. Natürlich kann ich mit weniger auskommen, wenn es länger hält. Natürlich kann ich meine Sachen schnell im Hotelwaschbecken waschen und abends anziehen, wenn sie schnelltrocknend sind.
Ein Punkt, den wir bisher übersehen haben: Digitale Nomaden sehen nicht aus, als kämen sie gerade von einer Tracking-Tour und sind immer modebewusst gekleidet. Das bringt uns endlich zum eigentlichen Thema.
Techwear
Was ist das?
Techwear bezieht sich im Allgemeinen auf hochfunktionelle Kleidungsstücke, die im besten Fall sogar mehrere Verwendungszwecke haben. Neben der Funktion geht es bei diesem Sortiment auch um die Ästhetik. Die Szene bemüht sich um einen modernen, technisch inspirierten Look. Ich habe hier ein Pinterest-Board verlinkt, damit Du dir einen groben Überblick verschaffen kannst.

Die Titanen der Techwear
Wenn es um Techwear geht, ist ACRONYM der unbestreitbare Wegbereiter, der mit seinen bahnbrechenden Designs und seinem innovativen Ansatz den Standard für die gesamte Branche setzt. Aber die Anziehungskraft von Techwear hört damit noch nicht auf. NIKE ACG ist ein weiterer Gigant, der hohe Leistung mit innovativem Stil verbindet und damit zur ersten Adresse für viele Techwear-Fans wird. Neben diesen Branchenführern gibt es eine ganze Reihe weiterer Marken, die neue Massstäbe setzen und Kleidungsstücke entwerfen, die ebenso atemberaubend wie funktionell sind. Von eleganter urbaner Ästhetik bis hin zu robusten, zweckmässigen Designs wimmelt es in der Techwear-Landschaft nur so von Optionen, die alle Bedürfnisse des modernen digitalen Nomaden abdecken.
Tech ist nicht für jedermann
Nicht jeder möchte so aussehen, als wäre er gerade über den letzten Science Fiction gestolpert. Ich kann Dich beruhigen, die Outdoor-Szene ist jetzt in einer hervorragenden Position. Du kannst dich im Outdoor-Laden Deiner Wahl komplett einkleiden und niemand wird den Unterschied zu «normaler» Kleidung erkennen.
Die Grundausstattung
Um für jedes Wetter gerüstet zu sein, verwenden wir das Zwiebelprinzip. Damit ist das Stapeln verschiedener Kleidungsstücke gemeint, die zum aktuellen Wetter passen. So haben wir keine unnötigen Kleidungsstücke, die wir nur im Extremfall brauchen. Nicht nur an der Anzahl, sondern auch an der Vorbereitung auf die Jahreszeiten können wir sparen. Mit dem Zwiebelprinzip machst Du zum Beispiel aus einer wärmenden Unterjacke und einer Regenjacke eine regenfeste Winterjacke. Beim Zwiebelprinzip schichtest Du die Kleidung im Grunde nur:
- Wetterschicht – Schutz vor Regen, Wind und Kälte
- Isolationsschicht – Isolierung, Atmungsaktivität, Sonnen- oder Insektenschutz
- Basisschicht – Funktionsunterwäsche
Ich würde Dir folgende Ausrüstung empfehlen:
GORE-TEX® Regenjacke
GORE-TEX® ist eine Membran, die wind- und wasserdicht, aber wasserdampfdurchlässig und damit atmungsaktiv ist. Eine GORE-TEX® Regenjacke ist ideal als Wetterschutzschicht. Sie hält so ziemlich jedem starken Regen stand und lässt sich trotzdem platzsparend verstauen. Eine gute GORE-TEX® Jacke kann Dein treuer Begleiter für eine lange Zeit sein.
PRIMALOFT® Jacke
Die erste Wärmeschicht ist eine PRIMALOFT®-Jacke. Im Gegensatz zu Daunen kann PRIMALOFT® auch in nassem Zustand noch wärmen. Diese Art von Jacke kann extrem komprimiert werden und so Platz sparen.
Vlies
Unsere zweite Wärmeschicht. Die Fleecejacke ist extrem atmungsaktiv. Diese weichen, leichten Produkte halten Dich warm und trocknen ausserdem schnell. Fleecejacken sind der typische «abends ist es kalt»-Held. Einfach übergezogen, wie ein Kapuzenpulli, sind sie unsere häufigste Wahl.
Atmungsaktives Shirt
Die Basis für den Oberkörper gibt uns ein atmungsaktives T-Shirt. So sind wir einerseits für extrem heisse Orte gerüstet und haben andererseits ein solides Unterhemd. Wenn Du extrem denken willst, kannst Du Bambus verwenden. Bambus hat die praktische Fähigkeit, «keine» Gerüche zu absorbieren. Wenn Du viel schwitzt oder das Hemd länger tragen möchtest, ist Bambus das richtige Material.
Cargo-Hose
Neben der Gore-Tex Jacke ist die Cargohose der zweite Klassiker von Techwear. Dank der Taschen an den Beinen erhalten wir schnell einen technisch überlegenen Look, den man auch vom Militär kennt. Die Taschen sind natürlich nicht nur schön, sondern auch sehr praktisch. Eine Karte, das Handy oder die Brieftasche sind hier schnell verstaut und verstopfen nicht Deine Gesässtaschen.
Atmungsaktive lange Unterhosen
Ähnlich wie das atmungsaktive Hemd können wir auch die Beine ausstatten. Wenn es kalt wird, trägst Du sie unter der Cargo-Hose. Ausserdem kannst Du sie im Hotel als Ersatz für eine Jogginghose verwenden.
Laufschuhe
Die Krönung sind Laufschuhe oder bequeme Turnschuhe. Sie sind leicht, platzsparend zu verstauen und bieten Komfort bei langen Touren durch die Stadt. Alternativ kannst Du auch auf Trailrunning-Schuhe zurückgreifen. Sie haben die gleichen Vorteile wie Laufschuhe, sind aber aufgrund ihrer Sohlen für gröberes Gelände auch für Outdoor-Sachen geeignet.
Wenn Du echte Trekkingtouren unternehmen möchtest, solltest Du auf gute Wanderschuhe achten. Wenn sie nicht rutschfest sind, kannst Du schnell umknicken. Mit mehr Gewicht auf dem Rücken ist das sehr gefährlich.
Farbe
Wie Du an meiner Pinnwand leicht erkennen kannst, ist die sicherste Farbe immer Schwarz. Wenn Dir das zu dunkel ist, solltest Du nicht zu viele Farben kombinieren, um den Look zu erhalten. Im Grunde lebt ein Techwear-Outfit von den Details, die im schwarzen Grundton hervorstechen. Neben Schwarz kannst Du aber beispielsweise auch Weiss, Grau und Oliv verwenden.
One Bag Travel
Besorg Dir am besten einen sogenannten Carry-On Bag. Das ist ein Rucksack, der genau den Flughafenstandards entspricht und als Handgepäck durchgeht. Er umfasst etwa 40 Liter. Da passt alles hinein, was Du brauchst. Der wohl bekannteste Rucksack für digitale Nomaden ist der Minaal 2.0. Da er jetzt auch in Schwarz erhältlich ist, passt er perfekt in unser Konzept. Die graue Version ist natürlich auch nicht ganz unpassend.
Andere alternative Marken mit coolen Handgepäckstücken in diesem Bereich:
Zusätzlich zu unserer Grundausrüstung packen wir jetzt noch 1-2 atmungsaktive Hemden, ein bisschen Unterwäsche und 1-3 Paar Socken ein. Damit sind wir bestens gerüstet und in unserer Tasche ist neben unseren Hygieneartikeln auch noch Platz für unser mobiles Büro, die Fotoausrüstung und alles andere, was wir auf Reisen brauchen.
How to Master
Du fragst dich wahrscheinlich, wie Du deine Garderobe an diese schweineteuren Kleidungsstücke anpassen kannst. Um die Frage zu beantworten, ist es am besten, grundlegend anders zu denken. Das Schöne daran ist, dass es nicht nur das Reisen erleichtert, sondern ganz allgemein! Ich persönlich habe über die folgenden Dinge nachgedacht:
«Ich muss die Winter-/Sommerkleider wieder hoch holen.»
Da fängt es schon an. Hast Du auch solche Kisten, die im Rhythmus in den Keller getragen werden und dann wieder «herausgeholt» werden? Werfen wir einen Blick auf das Zwiebelprinzip. Wenn es kälter wird, ziehen wir einfach eine Schicht mehr an. Die Primaloftjacke passt tennisballgross in Deinen Rucksack und die Regenjacke faltest Du einfach in das Sonnenbrillenfach. Füg noch ein Hemd und eine Fleecejacke hinzu und Du hast das meiste vom Wetter abgedeckt.
«Oh, das kann ich noch zum Arbeit anziehen.»
Warum eigentlich? Dinge, die so kaputt sind, dass man sie nicht mehr «normal» tragen kann, nehmen wir mit zur Arbeit? Ich persönlich ziehe es vor, Dinge zu tragen, die ich immer mag. Auch hier gilt: Das richtige Kleidungsstück gibt den Ton an.
«Für Zuhause ist es noch ok!»
Wirklich? Gerade zu Hause, wenn Du dich entspannst, sollte alles bestens sein.
«Das hatte ich gestern an, das muss in die Wäsche.»
Es gibt Kleidung, die nach kurzem Tragen stinkt, aber nicht wirklich schmutzig ist. Was ist der Grund, diese zu behalten? Weg damit! Im Notfall kann ich mein Bambushemd 9 Tage lang tragen, ohne mich unwohl zu fühlen. Zugegeben, im Alltag mache ich das nicht, aber die Option zu haben ist Gold wert.
«Ich brauche Farbe!»
Das verstehe ich. Du willst nicht immer wie eine graue Maus herumlaufen, aber Du kannst auch durch Akzente Farbe schaffen. Vielleicht ein Tuch, Schmuck … eben Kleinkram. Denn die Königsklasse ist einfach in der Lage zu sein, jedes Kleidungsstück miteinander zu kombinieren. Denn nur dann hast Du nicht für jede Farbe des Regenbogens ein einzelnes Setup.
«Dafür brauche ich einen speziellen XY»
Es gibt sicherlich viele Kleidungsstücke, die nur für einen Zweck nützlich sind und das ist auch gut so. Aber musst Du wirklich immer alles für einen dieser Zwecke kaufen, oder kannst Du dir vielleicht ein Outfit zum Skifahren leihen oder mit etwas aus Deiner Sammlung überbrücken? Echte Hobbys müssen natürlich gefüttert werden, aber nicht jede Aktivität.
Fazit
Wenn Du weniger hast, kannst Du dich auf tolle Dinge konzentrieren. Wer nur tolle Dinge hat, ist sicherlich glücklicher. Wer glücklich ist, braucht nicht mehr.